Die letzten 20 Jahre haben zu einer stürmischen Entwicklung bei dentalen zahnfarbenen Materialien geführt. Durch die Möglichkeiten computergestützter Konstruktions- und Verarbeitungsverfahren wie Fräsen, Lasersintern und Drucken sind neue Werkstoffe für die Zahnmedizin erschlossen worden.
Aktuelle Materialien bieten Chancen, aber auchRisiken in der klinischen Anwendung. Die Risiken steigen dramatisch an, wenn der Anwender in der Praxis die Übersicht über die verschiedenen neuen Werkstoffe, ihre Indikationseinschränkungen und Befestigungsrichtlinien verloren hat.
Im Gegensatz zur klassischen metallgestützten Restauration mit keramischer Verblendung sind die Verarbeitungsspielräume bei vielen neuen Werkstoffen deutlich geringer; die klinische Umsetzung ist anspruchsvoller.
Wir müssen im Praxisalltag der Tatsache Rechnung tragen, dass sich bei der Anwendung von zahnfarbenen Materialien Indikation, Präparation, Gerüstgestaltung und Befestigung von der klassischen „Metalltechnik“ unterscheiden. Unkenntnis führt schnell zum folgenreichen Misserfolg.
Das heißt nicht, dass zahnfarbene Restaurationen per se klinisch unzuverlässiger und in der Anwendung
risikoreicher wären. Wer aber die Möglichkeiten der neuesten Werkstoffe für sich und seine Patienten nutzen möchte, muss sich intensiv mit der Materie beschäftigen.
Das Curriculum möchte helfen, hier die Kompetenz als Zahnarzt bezüglich der Entscheidung „was mache ich im vorliegenden Patientenfall“ nicht an andere Berufsgruppen aus der Hand zu geben.
Die erworbenen Kenntnisse aus dem Curriculum tragen dazu bei, den Patienten auf Evidenz-basierter Basis ohne unnötige Risiken zu behandeln und im Dialog zwischen Dentalindustrie und Zahntechnik eine eigene fachgerechte Meinung zu vertreten.